EHRENPREIS
Kategorie übergreifend und außer Konkurrenz zu den Nominierten, honoriert der Take Off Award eine Person für ihren besonderen gesellschaftlichen Beitrag und überreicht einen Ehrenpreis für das Lebenswerk.

Sabine Werth –
Gründerin der Berliner Tafel
Sabine Werth wurde 1957 in Berlin geboren und schloss ihr Studium der Sozialarbeit an der Evangelischen Fachhochschule Berlin als Dipl. – Sozialpädagogin ab. Seit 1987 ist sie selbständige Unternehmerin in ihrer eigenen Firma ‚Familienpflege Sabine Werth’.
Nachdem sie als Mitglied der Initiativgruppe Berliner Frauen e. V. von der New Yorker Initiative „City Harvest“ erfahren hat, übrig bleibende, jedoch einwandfreie Lebensmittel zu sammeln und an Bedürftige zu verteilen, gründet sie nach selbem Vorbild im Februar 1993 zusammen mit anderen Mitstreiterinnen die „Berliner Tafel“ und ist seither ihre Vorsitzende.
Nach der Gründung von Tafeln in zahlreichen anderen deutschen Städten wurde von Sabine Werth 1995 der Verein „Deutsche Tafelrunde“ (heute Tafel Deutschland e.V.) ins Leben gerufen, dessen Vorsitzende sie von 1995 bis 1996 und von 2000 bis 2002 war. Frau Werth ist stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Tafel Berlin/Brandenburg e.V., Vorsitzende der Berliner Tafel Stiftung, die sie 2005 gründete und Mitglied des Aufsichtsrates der Beusselmarkt eG.
Sabine Werth ist Trägerin des Verdienstordens des Landes Berlin (1995), des Bundesverdienstkreuzes (2003) und des Europäischen Sozialpreises zu Eschweiler (2018).
Der Take Off Award möchte im Rahmen seiner Auszeichnung des deutschen Ehrenamtes eine besondere Danksagung und Wertschätzung an Sabine Werth ausdrücken und überreicht ihr bei der 8. Preisverleihung des Take Off Awards am 23.11.2019 in Potsdam den Ehrenpreis.
LAUDATOR


Dr. Christoph Stäblein –
Bischof der evangelischen Kirche Berlin Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Laudatio für Sabine Werth
anlässlich der Verleihung des Ehrenamtspreises für ihr Lebenswerk
Schinkelhalle Potsdam, 23. November 2019
„Wir ehren jetzt eine Verwandlungskünstlerin – das klingt geheimnisvoll, das ist es gar nicht. Wobei: es geht um das Geheimnis des Lebens. Das da wäre? Moment.
Reden wir zuerst von den Verwandlungen: Ein Tisch, auf dem man isst, wird zur Tafel.
Ein Mensch, der zu essen bekommt, wird zum Mitmenschen.Die Berliner Tafel verwandelt die Stadt: denn sie sorgt seit 26 Jahren dafür, dass aus Menschen Mitmenschen werden. Mitmenschen, die wir selbst so erst werden.
Die, die das ins Leben gerufen hat, die Mutter dieser Berliner Tafel – und so auch, weil es die erste Tafel in Deutschland ist, die Mutter aller Tafeln – ist Sabine Werth. Sie hat die Metropole verwandelt, sie hat das Leben von zig tausenden Menschen, vor allem Kindern verwandelt. Aus hungrig satt. Aus chancenarm jetzt mit Perspektive.“